pflanzenheilkunde | phytotherapie.
Phytotherapie ist die Verwendung von Heilpflanzen zur Behandlung von Krankheiten und zur Förderung der Gesundheit. Heilpflanzen enthalten bioaktive Inhaltsstoffe, die positive Auswirkungen auf den Körper haben können. In der Phytotherapie werden Pflanzen in Form von Tees, Tinkturen, Extrakten oder Salben angewendet.
Mein Zugang zur Pflanzenheilkunde
Die Pflanzenheilkunde, wie ich sie praktiziere, beruht auf einem tiefen Respekt gegenüber der Heilkraft und den Geschenken der Natur. Die Lehren der Medizinalsysteme der TEN, aber auch der TCM und des Ayurveda lasse ich ebenso einfliessen wie ursprüngliche Lehren indigener Traditionen. Inspiriert von diesem tradierten Wissen, verstehe ich mich auch als Suchender nach dem verschütteten hiesigen Erbe der Heilkunst, das – Hexenverbrennungen und Verteufelungsversuchen der letzten Jahrhunderte zum Trotz – da und dort überlebt hat und unserer Wiederentdeckung, der Er-Innerung harrt. Dieser nie endende Prozess des Lernens und Erfahrens führt mich zu tieferem Verständnis der natürlichen Heilmittel und ihrer Anwendung zur Wiederherstellung des körperlichen und geistigen Gleichgewichts. Selbstverständlich werden auch Erkenntnisse der rationalen Phytotherapie berücksichtigt.
Die Rezepturempfehlungen für Tee- und Tinkturenmischungen lasse ich von Partnerapotheken und -drogerien herstellen. Eine ärztliche Fachperson (z.B. Hausärzt:in) kann meine Empfehlung als Magistralrezeptur ausstellen. Solche können über die Grundversicherung der Krankenkasse abgerechnet werden.
Pflanzenheilkunde nach TEN
Gemäss der Lehre der Humoralmedizin besitzt jede Pflanze bestimmte Eigenschaften (wie Wärme, Kälte, Feuchtigkeit oder Trockenheit).
In der Pflanzenheilkunde nach TEN werden Heilpflanzen somit gezielt eingesetzt, um das Gleichgewicht der Körpersäfte zu regulieren. Durch die Berücksichtigung der individuellen körperlichen und geistigen Bedürfnisse des Patienten können Heilpflanzen auf sanfte Weise zur Förderung der Gesundheit beitragen. Die Pflanzenheilkunde ist damit ein wichtiger Bestandteil eines ganzheitlichen Heilansatzes.
Rationale Phytotherapie
Die rationale Phytotherapie basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, die die Wirkung von Pflanzen und deren Inhaltsstoffen (wie Alkaloiden, Flavonoiden, Saponinen, ätherischen Ölen, Tanninen, etc.) im Körper erklären. Sie zieht ihre Belege aus der modernen Phytochemie, Pharmakologie und Toxikologie und nutzt diese Daten, um die Wirksamkeit und Sicherheit von Heilpflanzen zu beurteilen.
In der rationalen Phytotherapie werden häufig standardisierte Pflanzenextrakte verwendet, die eine gleichbleibende Konzentration der aktiven Inhaltsstoffe garantieren. Dies stellt sicher, dass die Dosierung und die Wirkung der Pflanze in verschiedenen Anwendungen konstant bleiben und die Therapie reproduzierbar wird.
Anwendungsformen
Es gibt verschiedene Herstellungs- und Anwendungsformen, die nach den jeweiligen individuellen Bedürfnissen und dem spezifischen Gesundheitsproblem herangezogen werden.
Medizinaltees
Kräutertees werden in der Regel aus getrockneten Pflanzenteilen (Drogen) wie Blättern, Blüten oder Wurzeln hergestellt. Die Wirkstoffe werden durch das heiße Wasser extrahiert und gelangen so in den Körper.
Tinkturen
Tinkturen sind alkoholische Auszüge von Heilpflanzen, die eine konzentrierte Form ihrer Inhaltsstoffe bieten. Es können frische oder getrocknete Pflanzen verwendet werden. Tinkturen werden meist in Tropfenform eingenommen. Sie können auch äußerlich angewendet werden. Tinkturen haben eine lange Haltbarkeit (mehrere Jahre) und sind einfach zu dosieren
Urtinkturen
Eine Urtinktur ist eine spezielle Form der Tinktur, die ausschliesslich aus frischen Pflanzen und einer genau festgelegten Extraktionsmethode hergestellt wird. Der Begriff „Urtinktur“ bezieht sich darauf, dass es sich um die erste, unverdünnte Extraktion handelt, die direkt nach der Ernte der Pflanze hergestellt wird. Urtinkturen werden ebenfalls in Tropfenform angewendet, aber da sie aus frischen Pflanzen hergestellt werden, gelten sie als besonders kraftvoll und konzentriert. Urtinkturen werden häufig in geringeren Mengen dosiert als Tinkturen, da sie eine intensivere Wirkung haben. Bei richtiger Lagerung bleibt die Wirkung der Urtinktur über Jahre hinweg erhalten.
Gemmoextrakte (Knospenmazerate)
Die Gemmotherapie nutzt die Kräfte der Knospen, Triebe, jungen Zweige und Wurzeln von Pflanzen, um eine Vielzahl von Beschwerden zu behandeln. Die Knospen enthalten die gesamten Wachstumsinformationen der Pflanze und sind besonders reich an Vitaminen, Mineralien, Enzymen, Phytonährstoffen und anderen biologisch aktiven Verbindungen. Diese Inhaltsstoffe wirken auf verschiedene Körpersysteme, insbesondere auf das Immunsystem, das lymphatische System und den Stoffwechsel. Gemmoextrakte werden als flüssige Tropfen (ähnlich wie Tinkturen) angewendet
Homöopathische Zubereitungen
Die Homöopathie ist ein eigenes, in sich geschlossenes Medizinalsystem, das auf feinstofflicher Ebene die Selbstheilungskräfte anregt. In der Pflanzenheilkunde nach TEN werden homöopathische Zubereitungen verwendet, um beispielsweise Giftpflanzen gefahrlos einsetzen zu können oder Nebenwirkungen zu umgehen. Hierbei werden meist niedrige Potenzen eingesetzt.
Spagyrische Zubereitungen
Die Spagyrik ist eine ganzheitliche Heilmethode, die auf der alchemistischen Philosophie beruht und die heilenden Kräfte von Pflanzen (und Mineralien) auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene nutzt. In der spagyrischen Herstellung von Heilmitteln werden die pflanzlichen Rohstoffe zunächst in ihre Grundbestandteile zerlegt: den Körper (die Materie), den Geist (die flüchtigen ätherischen Öle) und die Seele (die vitalen Lebenskräfte). Diese Bestandteile werden durch spezifische Prozesse wie Destillation, Fermentation und Verkohlung getrennt und anschließend wieder miteinander vereint, um die Heilkraft der Pflanze zu verstärken
Trennung & Vereinigung
Zur Trennung wird die Pflanze wird zunächst in ihre wesentlichen Bestandteile zerlegt.
- Körper: Dieser Teil wird durch Verkohlung extrahiert. Die Pflanze wird verbrannt, um die festen, mineralischen Bestandteile freizusetzen.
- Geist: Dieser Teil wird durch Destillation gewonnen. Dabei werden die flüchtigen ätherischen Öle und Wirkstoffe der Pflanze extrahiert.
- Seele: Die Seelenessenz der Pflanze wird durch Fermentation isoliert. Dabei wird ein Teil der Pflanze mit Alkohol oder anderen Lösungsmitteln versetzt, um die vitalen Kräfte zu extrahieren.
Zur Vereinigung werden die getrennten Elemente nun miteinander verbunden, um das spagyrische Mittel zu erzeugen.
Die Kombination von Körper, Geist und Seele der Pflanze sorgt für ein harmonisches und kraftvolles Heilmittel, das innerlich und äusserlich angewendet werden kann.
Pflanzenfrischsaft
Pflanzenfrischsaft ist ein flüssiges Extrakt, das aus frischen Pflanzenteilen gewonnen wird, insbesondere aus Blättern, Blüten, Stängeln oder Wurzeln, während diese noch lebendig sind und ihre volle Vitalität besitzen. Diese Form der Pflanzenzubereitung hat eine potente Wirkung angesehen, da sie alle frischen, biologisch aktiven Inhaltsstoffe der Pflanze in konzentrierter Form enthält.
Heilsalben & -öle
Heilsalben und -öle werden aus pflanzlichen Extrakten hergestellt, die in einer fetten Basis wie Öl, Wachs oder Butter gelöst sind. Diese Salben und Öle werden lokal auf Hautprobleme, Wunden oder Muskelverspannungen angewendet. Ölbasierte Pflanzenauszüge können auch innerlich angewendet werden.
Umschläge & Wickel
Umschläge und Wickel sind eine äußere Anwendung von Heilpflanzen, bei der diese in eine Flüssigkeit (meist Tee, Essig oder Öl) eingeweicht und dann auf bestimmte Körperstellen aufgelegt werden. Diese Methode kann sowohl zur Behandlung von lokalen Beschwerden als auch zur Entspannung genutzt werden.
Bäder & Sitzbäder
Die im Badewasser gelösten ätherischen Öle und heilenden Stoffe der Pflanzen wirken über die Haut und können das allgemeine Wohlbefinden steigern, Entzündungen lindern und die Durchblutung fördern
Inhalationen
Inhalationen sind eine häufig angewandte Methode, um die Atemwege zu reinigen und bei Erkältungskrankheiten oder Atemwegserkrankungen Linderung zu verschaffen. Hierbei werden Heilpflanzen (meist als ätherische Öle) über den Dampf inhaliert.
Yoni Steaming
Beim Yoni Steaming werden Heilkräuter im Dampf über die Vaginalschleimhaut aufgenommen. Auf körperlicher Ebene können durch die Heilkräuter die Fruchtbarkeit angeregt, Menstruationsbeschwerden und Endometriose behandelt sowie Frauen in den Wechseljahren in der
Hormonumstellung unterstützt werden. Auch auf seelisch-geistiger Ebene verfügt diese Praktik über transformative und heilende Kraft.
In der Breath Academy bietet meine Frau Francesca Yoni Steaming in Einzelsettings und in zeremoniellem Rahmen an.